Trotz der Besucherströme eine familiäre Atmosphäre

Auch die dritte Auflage der Berleburger WeihnachtsZeitreise begeisterte wieder

Bad Berleburg. (ks) Eine Zeitreise zu unternehmen ist keine Zukunftsmusik. Dafür muss man nur zur WeihnachtsZeitreise kommen. Dann geht es los, am Besten in der von zwei Pferden gezogenen Kutsche. Nicht nur, um den Fußmarsch die Schlossstraße hoch zu sparen, vor allem, um von Anfang an das Flair des Besonderen zu genießen.

Die Berleburger WeihnachtsZeitreise bot ein Angebot für jeden Geschmack. Stimmungsvoller Mittelpunkt war natürlich auch in diesem Jahr wieder das Schloss. (WP-Foto: Peter Kehrle)

Die WeihnachtsZeitreise hat auch in diesem Jahr gehalten, was sie versprochen hat. Ob in der Neuzeit oder im Mittelalter, eine ganze Stadt war für drei Tage im Weihnachtsfieber. Vor allem die einzigartige Atmosphäre rund um das Schloss war ein Erlebnis der besonderen Art. Ob Goetheplatz, Schlosshof oder Schlossgarten - hier hatte man das Gefühl, dass Weihnachten noch echt ist. Keine gekünstelten Stände, ausschließlich handwerkliche Angebote, kulinarische Besonderheiten aus der Region und viele Feuerstellen, die die Kälte ein wenig erträglicher machten. Trotz der vielen Besucher war es eine familäre Stimmung.

Guido Jäckel führte in seiner Schmiede vor, wie im Mittelalter gearbeitet wurde. Seine Werkzeuge hat er fast alle selber hergestellt. (WP-Foto: Katrin Schmidt)

Eingepackt in dicken Klamotten, Schal, Mütze und Handschuhen zog es erwartet viele Besucher hoch in die Oberstadt. Da wusste man vor Angeboten fast gar nicht, wo man zuerst hingehen sollte. So drehten die Meisten erst einmal eine Runde um den Goetheplatz, um sich das reichliche Angebot der heimischen Vereine anzuschauen. Glühwein, Kinderpunsch, Kartoffeln, Würstchen, Stockbrot zum selber Backen und der Wunderbaum des Fördervereins "Spielplätze" stärkten und wärmten, um dann weiter Richtung Schloss zu ziehen.

Handgeschneiderte Puppenkleider, Produkte aus Wachs, Holzartikel und eine große lukullische Auswahl wie Wildspezialitäten, warme Waffeln sowie die mittlerweile bekannten Springerle luden im Schlosshof zum Verweilen ein. Dort wurde von heimischen Gruppen musiziert. Auch die Schlossführungen wurden gerne angenommen, um sich kurz aufzuwärmen, aber vor allem, um einmal zu sehen, wie es hinter den Schlossmauern aussieht.

Ganz mittelalterlich urig überzeugte auch der Markt im Schlossgarten. Die Aussteller vermittelten ein authentisches Bild, angefangen bei der Kleidung, über ihr Auftreten und ihre Kommunikation mit den Besuchern, bis hin zu den hart Gesottenen, die auch wirklich im Schlosspark ihre Zelte zur Übernachtung aufgeschlagen hatten.

Zwei Kritikpunkte an der Zeitreise hörte man jedoch immer wieder: Der Eintritt in den Schlossbereich sowie die Anfahrt. Hier hätten sich einige Besucher einen Shuttle-Service hoch zum Schloss gewünscht. Aber vielleicht gibt es für beides im nächsten Jahr schon eine Lösung.

Von Katrin Schmidt

WESTFALENPOST

WESTFALENPOST (15.12.2008)
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WP-Fotos: Peter Kehrle, Katrin Schmidt (ks)