„Das bringt die Region zusammen!“

Das Wintermärchen geht in die nächste Runde: Die Vorfreude auf die Weihnachts-Zeitreise ist fassbar

'Die WeihnachtsZeitreise hat eine unwahrscheinliche Strahlkraft', fand Holger Saßmannshausen. Ein Blick in die Gesichter von Veranstaltern, Ehrenamtlern und Sponsoren könnte wohl keinen besseren Beweis liefern – die Vorfreude ist spürbar! (SZ-Foto: Sarah Benscheidt)

„Die Weihnachts-Zeitreise hat eine unwahrscheinliche Strahlkraft und ist eine tolle Visitenkarte für die Region.“

Bad Berleburg. (sabe) „Wie wär’s, wenn wir den Goetheplatz überdachen?“ Zugegeben, für diese Idee habe er im ersten Moment doch recht verhaltene Blicke geerntet, verriet Holger Saßmannshausen während der Pressekonferenz anlässlich der 14. Bad Berleburger Weihnachtszeitreise, auf der der Vorsitzende des Jugendfördervereins am Mittwochabend einen authentischen Blick hinter die Kulissen und auf das Programm zuließ. Bei strömendem Regen hatten sich also die Veranstalter-Gemeinschaft, Sponsoren und Ehrenamtler auf dem Goetheplatz getroffen, um ordentlich aus dem Nähkästchen zu plaudern. Das Schöne dabei: Alle blieben trocken – der verrückt-genialen Idee und der schnellen Umsetzung der so genannten Käferholz-Schänke sei Dank.

Die SZ berichtete bereits ausführlich über die Konstruktion am Goetheplatz, die zum einen durch die Installation eines Segels die Weihnachts-Zeitreise-Besucher (und die Pressevertreter) vor – eventuellem – schlechten Wetter schützt und gleichzeitig durch die Einrichtung mit Mobiliar aus von Borkenkäfern angegriffenem Holz zum kreativ-heimeligen Treffpunkt avancieren soll. So war der neue Unterschlupf am Goetheplatz wohl gleichsam Symbol eines Konzeptes, das seit Jahren funktioniert, überzeugt, anzieht, begeistert: Gewohntes und funktionierendes mit neuen Akzenten spicken, Altbewährtes mit Raum für frische Ideen vermengen: Der Goetheplatz, er gehört schon immer zum Konzept der Weihnachts-Zeitreise – und jetzt eben sogar mit neuem Kopfschmuck.

Zum Konzept gehören natürlich auch der Schlosshof und der Schlossgarten. Auch in diesem Jahr sollen sich die Veranstaltungsstätten zur gewohnt zauberhaften Kulisse verbinden: Am dritten Adventswochenende – Freitag, 13. Dezember (18.30 Uhr), bis Sonntag, 15. Dezember (Samstag und Sonntag jeweils ab 11 Uhr), – wird das Bad Berleburger Wintermärchen wieder zum Leben erweckt. Rund um das Schloss und in der historischen Altstadt von Bad Berleburg kommt es zum riesigen Marktspektakel. Vom Mittelalter über Barock und Biedermeier bis in die Gegenwart – Ritter, Söldner und Gaukler scheren sich bei Fackelschein um das Schloss herum, ein Querschnitt durch die Epochen in Richtung Moderne mit einem breiten Spektrum an Kunsthandwerken und Leckereien, Weihnachtsmänner und Engel auf Stelzen, Feuerkünstler, Geschichtenerzählerinnen – sie alle hauchen dem Märchen ihren Geist ein, lassen es für ein Wochenende zur Realität werden, den Alltag vergessen.

Eingebettet in das gewohnt überzeugende Rahmenprogramm und versehen mit zahlreichen integrierten Veranstaltungen (Schlossführungen, historische Bildergalerien, Musikschulkonzert, Märchenmalaktion und Verlosungen) soll an die Qualität der vergangenen Zeitreisen angeknüpft werden: „Wir wollen hier nichts revolutionieren“, sagte Holger Saßmannshausen dazu, man wolle auf die schöne Atmosphäre der vergangenen Zeitreisen viel eher aufbauen.

Und da steht die bevorstehende auf tragenden Säulen! So kann sich die Veranstalter-Gemeinschaft über die Unterstützung vieler treuer Sponsoren und Ehrenamtler freuen, die, so betonte es Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann, durch den starken Zusammenhalt, die starke gewachsene Struktur erst möglich gemacht werde. „So können wir etwas erleben, was einmalig ist, alle gemeinsam – die Weihnachts-Zeitreise ist für uns ein absolutes Aushängeschild, das in anderen Kleinstädten in dieser Form nicht möglich ist.“ Ohne das Ehrenamt, wusste Holger Saßmannshausen wissentlich hinzuzufügen, gäbe es „nur noch Glühweinbuden und Bratwurststände.“ So aber gibt es an jeder Ecke Stände mit eigenem Charme und Persönlichkeit, wie den weihnachtlichen Bauernhof der Familie Jochen Born oder Stockbrot– und Malaktionen für die Kinder.

Freuen darf man sich auch auf das hochwertige Auftaktkonzert der „Medlz“ am Freitagabend in der evangelischen Stadtkirche. Die umjubelte A-Cappella-Popband hat – auch aufgrund eines Auftrittes im vergangenen Jahr – „sehr viele Fans in Bad Berleburg“, so Andreas Wolf von der Kulturgemeinde. Zwar in völlig anderer Kategorie, aber doch in Punkto Besonderheit geeint, wird die Rentkammer die weihnachtliche Stimmung für einen wichtigen Aufruf nutzen. Auf der Zeitreise soll auch Totholz, sprich Käferholz, also abgestorbene Fichten aus der Region, installiert werden. Denn, so war Johannes Röhl von der Rentkammer der Meinung, die Weihnachtszeit sei schließlich auch eine des Innehaltens, des Nachdenkens. „Hier geht es nicht darum, die Stimmung zu versauen, es geht um Anregung und um Hinweise.“

Die Weihnachts-Zeitreise, sie bietet also ihr gewohnt vielschichtiges Programm und hat, so formulierte es Holger Saßmannshausen, „eine unwahrscheinliche Strahlkraft und ist eine tolle Visitenkarte für die Region.“ Ja, die Weihnachts-Zeitreise, so brachte es Clemens Binder, verantwortlich für die heimischen Musikformationen im Rahmenprogramm, so treffend auf den Punkt, „bringt die Region zusammen“.

Hinweis:

Das ausführliche Programm sowie Hinweise zur Anreise werden in der Sonderbeilage zur Weihnachtszeitreise am Mittwoch, 11. Dezember, in der Siegener Zeitung veröffentlicht.

Von Sarah Benscheidt

Siegener Zeitung

Siegener Zeitung (28.11.2019)
Internet www.siegener-zeitung.de
Bildquelle: SZ-Foto von Sarah Benscheidt (sabe)