Bad Berleburg. (ede) Tausende Besucher wissen inzwischen das Besondere der Berleburger Weihnachtszeitreise zu schätzen – und es werden von Jahr zu Jahr mehr! Neben vielen Menschen aus der Region hatten Gäste aus allen Teilen Deutschlands sowie aus den Niederlanden und Dänemark am Wochenende die Reise in das schöne Wittgensteiner Land angetreten. Und sie wurden reichlich belohnt, denn der eingespielten Veranstaltergemeinschaft war es erneut gelungen, einen sagenhaften Markt für die ganze Familie auf die Beine zu stellen.
Im Schlossgarten hatte wieder das Mittelalter Einzug gehalten. Hier stellten auf einer Bühne Gaukler und Barden ihr Talent zur Schau und brachten die Zuschauer ein ums andere Mal zum Lachen. Immer wurde auch das Publikum in das Bühgenengeschehen eingebunden. So musste ein tapferer junger Familienvater im Angesicht zweier russischer Messerwerfer um Leib und Leben fürchten – sehr zum Vergnügen der versammelten Menschenmasse.
Gleich nebenan gaben Kunsthandwerker einen Einblick in ihre Arbeit: Hier konnten die Zeitreisenden erleben, wie vor vielen hundert Jahren Feuerzeuge hergestellt wurden und auch der Bleigießer gab Einblicke in sein Handwerk. Kinder durften ihre Treffsicherheit in der "Bognerey" unter Beweis stellen und selbstverständlich gab es wieder schmackhafte Kost in flüssiger und fester Form.
Im Schlosshof fand sich neben zahlreichen Buden von Händlern auch ein kleiner Bauernhof. Dort durften Mädchen und Jungen auf Tuchfühlung mit Hühnern und Schweinen gehen – ein tolles Erlebnis für die jungen Marktbesucher. Und lehrreich, wie Rentkammer-Chef Johannes Röhl berichtete: "Ein Kind kam eben mit einem Ei in der Hand angelaufen und rief: ,Das ist eben aus dem Huhn gekommen. Und es ist noch ganz warm!’ So ein Erlebnis wird ein Kind in seinem ganzen Leben nicht mehr vergessen." In direkter Nachbarschaft bestand die Möglichkeit, Kleinigkeiten für den Weihnachtsbaum zu basteln. Eltern konnten ihre Kinder vor Ort zur Betreuung abgeben und in Ruhe eine Runde über das Marktgelände drehen. Außerdem spielten Bläsergruppen in regelmäßigen Abständen Weihnachtslieder und das Schloss war zur Besichtigung geöffnet. Die Rentkammer servierte schmackhafte Wildwurst und auch sonst fehlte es in diesem Bereich kulinarisch an nichts. Die Blicke der Gäste zog auch das Duo "Corpus Titanum" auf sich: Nikolaus und Engel wandelten auf Stelzen über den Schlosshof und ließen sich bereitwillig fotografieren.
Außerhalb des Schlosses war noch lange nicht Schluss: Auf dem Goetheplatz lud die Freie evangelische Gemeinde zum Basteln ein, das Johannes-Althusius-Gymnasium und der Lions-Club hatten Stände aufgebaut und Escapacia las Märchengeschichten vor. Nebenan backten Kinder leckeres Stockbrot. Der Mundwerker Michael Klute musizierte vor dem Hotel Alte Schule und die Siegener Zeitung hatte ihr historisches Karussell aufgebaut, das von den jüngeren Weihnachtsmarktbesuchern rege genutzt wurde. Auch die SZ-Vertriebsrepräsentanten Birgit und Josef Hörtenhuber waren vor Ort und führten viele angeregte Gespräche mit den Besuchern.
Quasi im Schlepptau der Weihnachtszeitreise haben sich zudem weitere Veranstaltungen etabliert: das Konzert der Musikschule Wittgenstein, die Nikolausparty des Jugendfördervereins und der abschließende 08/14-Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde erfreuen sich seit vielen Jahren eines regen Zuspruchs. Und so war es – nicht zuletzt dank der rund 300 ehrenamtlichen Helfer – erneut eine farbenfrohe, abwechslungsreiche Zeitreise. Auch weil am bestehenden Erfolgskonzept nichts geändert wurde.
Von Boris Edelmann

SWA - Siegerländer Wochen- und Sonntagsanzeiger (20.12.2017)
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