Ritter und die Wikinger reisen an
Rund um das Schloss lebt die Zeit des Mittelalters wieder auf -
mit einem Heerlager und vielen Gauklern
Schwertkämpfer und Burgfräuleins
beziehen im Roten Turm des Berleburger Schlosses Quartier
Bad Berleburg. (vg) Das Licht der Fackeln schimmert vielfach auf den Klingen der Schwerter, zahlreiche Rüstungen klappern in der Dämmerung, Feuerstellen leuchten in der Dunkelheit und überall rund um das Berleburger Schloss herrscht geschäftiges Treiben. Auch in diesem Jahr haben die Ritter vom Wittgensteiner Tross wieder bei der Berleburger WeihnachtsZeitreise ihre Zelte aufgeschlagen und halten eine sehenswerte Marktwache.
"Wir werden uns im Gewölbe des Roten Turms einrichten", sagt Sven Euteneuer vom Wittgensteiner Tross. "Und einige von uns haben auch vor, dort wieder zu übernachten." Sven Euteneuer, der selbst ein Fachmann in Sachen Bögen und Armbrüste ist, will auch einen entsprechenden Stand mit den jeweiligen Waffen aufbauen und über deren Geschichte und Funktionsweise informieren. "Man muss aber abwarten, inwieweit die Temperaturen mitspielen, und schauen, ob man auch mal mit einem mittelalterlichen Bogen schießen kann."
Dieses Jahr hat Jörg Breithaupt die Organisation des gesamten Mittelalter-Bereichs übernommen. Ihm ist es gelungen, neben den heimischen Rittern eine komplett neue Künstlerriege für den Schlossgarten zu verpflichten. So werden die Musikanten von "Wolgemut" aus Berlin mit imposanten Klängen aufspielen. Erstmals sind auch die Gaukler von "Forzarello" zu Gast. Dabei wird Pirou der Gaukler mit seinem Drachen "Grantelich" Kinderherzen höher schlagen lassen. Nebenbei gibt es natürlich auch Jonglagen. Auch sollte man sich den Auftritt der orientalisch anmutenden Tänzerinnen von "Suatesh" nicht entgehen lassen. Hier geht es mitunter sehr feurig zu.
Beim mittelalterlichen Markt wird allerlei Handwerk, Handel und fahrendes Volk zu bewundern sein. Ein Färber zeigt den Umgang mit Stoffen über dem dampfenden Kessel, ein Schmied verleiht glühendem Eisen seine Form und eine Töpferin bietet ihre Ware feil. Darüber hinaus sind eine wortgewandte Filzfrau, sowie Händler mit Räucherwerk und Wallfahrtswaren vor Ort.
Erstmals können sich die Besucher auch auf eine Wikingerausstellung in entsprechenden Zelten freuen. Hier lebt die Lebensweise wie vor vielen Jahrhunderten wieder auf. Alte Handwerkskünste wie das Naalbinding mit Wolle, aber auch das Brettchenween werden vorgeführt. Mit von der Partie ist auch die Gruppe "Das Podol", die ihre Zelte mit Kleidungsreplikaten vom 6. bis 12. Jahrhundert öffnen.
Auch sind einige Wikinger selbst mit einem eindrucksvollen Heerlager dabei. Komplettiert werden sie von manchen Rittern und Recken, die die Epochen vom Früh- über das Spät- bis zum Hochmittelalter darstellen.
Einige dieser Darsteller werden vor Ort in ihren Zelten nächtigen. Mit dabei sind in diesem Jahr die Wikinger von "Fenris Skuggi", "Wikinger Siegen", die "Ferndorftaler Soldrecken", "Lanze Ohneland", "Villa Duria" und selbstverständlich auch der "Wittgensteiner Tross".
Von Dr. Volker Gastreich
Siegener Zeitung - Sonderveröffentlichung (09.12.2009)
Internet www.siegener-zeitung.de
SZ-Fotos: Dr. Volker Gastreich (vg)