Heimische Musiker und Solisten bestechen mit Bach

Mit Werken des Komponisten stimmt das Eröffnungskonzert auf WeihnachtsZeitreise ein

Wer Bachs Partituren kennt, weiß, dass der Thomaskantor Instrumentalisten sowie Sängerinnen und Sängern wirklich alles abverlangt. (WP-Foto: Mark-Simon Wolf)

Bad Berleburg. Das Eröffnungskonzert der 11. WeihnachtsZeitreise in der evangelischen Stadtkirche in Bad Berleburg offenbarte mit drei Werken Johann Sebastian Bachs gleich mehrere Facetten der vorweihnachtszeitlichen Hochstimmung in der Odebornstadt: Der bekannte, heimische Dirigent Peter Metzger führte den Kammerchor Cantamus aus Bad Berleburg sowie das Kammerorchester Camerata Instrumentale aus Siegen durch die sehnsuchtserfüllende und kraftvolle Musik des Komponisten Bach, dessen glanzvolle und festliche Musik die Kulturgemeinde Bad Berleburg als Sinnbild der vorweihnachtlichen Atmosphäre angekündigt hatte.

"Das Niveau des Chores und des Orchesters ist sehr hoch."
Matthias Sprekelmeyer, Sänger/Solist

Als Solisten komplettierten Christina Kühne (Sopran), Ruth Zetsche (Alt), Lothar Blum (Tenor), Matthias Sprekelmeyer (Bass), Harald Schmidt (Cembalo), Oliver Kersken und Christoph Moinian (beide Horn) die facettenreiche Interpretation des vorweihnachtlichen Zaubers Johann Sebastian Bachs. Schon der prachtvolle Eingangschor der Kantate Nr. 40 "Dazu ist erschienen der Sohn Gottes" verströmte festlichen Glanz und Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest.

Nach mehr als einem Jahr intensiver Probenarbeit zeigte sich insbesondere der Kammerchor Cantamus bestens vorbereitet. Wer Bachs Partituren kennt, weiß, dass der Thomaskantor Instrumentalisten sowie Sängerinnen und Sängern wirklich alles abverlangt, was es an Schwierigkeiten so gibt. Deshalb ein großes Kompliment an alle Ausführenden und den Dirigenten Peter Metzger.

"Das Niveau des Chores und des Orchesters ist sehr hoch", lobte auch Matthias Sprekelmeyer, der bereits zum dritten Mal in Bad Berleburg gastierte.

Klangliche Kombinationen

Anschließend gab es geballte instrumentale Power in Bachs 1. Brandenburgischem Konzert mit seiner unglaublichen Vielfalt an klanglichen Kombinationen. Wie herrlich störten die beiden Hornisten Oliver Kersken und Christoph Moinian mit ihren widerspenstigen Triolen im ersten Satz den höchst markanten Streicher- und Holzbläsersatz. Großartig.

Mit der Kantate Nr. 4 aus dem Weihnachtsoratorium wurde einer der eher selten aufgeführten Teile dieser so beliebten "Volksmusik" aufgeführt – eine Meditation über den Namen Jesus. Die schönsten Momente waren hier der berührende Gesang von Sopran (Kühne) und Bass (Sprekelmeyer) "Immanuel, o süßes Wort" und die darauf folgende berühmte "Echo-Arie".

"Der festliche Glanz", den Bürgermeister Bernd Fuhrmann bei seiner Begrüßungsrede versprochen hatte, umhüllte die rund 260 Besucher in der evangelischen Stadtkirche: "Es ist dank der Kulturgemeinde zur schönen gelebten Tradition geworden, das Weihnachtsmarktwochenende in der atemberaubenden Kulisse des Schlosses Berleburg mit einem feierlichen Konzert zur perfekten Einstimmung auf Weihnachten zu beginnen."

Von Mark-Simon Wolf

WESTFALENPOST

WESTFALENPOST (12.12.2016)
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