Bad Berleburger WeihnachtsZeitreise 2014

Alle Jahre wieder: Rund um das Schloss rüsten sich zahlreiche Beteiligte für die Weihnachtszeitreise / Nicht nur die Holzhütten sind neu

Feuer und Flamme für die Weihnachtszeitreise: Auch in diesem Jahr tritt die Veranstaltergemeinschaft wieder mit einem Mix aus Bewährtem und einigen Neuerungen auf. (SZ-Archivfoto: Björn Weyand)

Veranstaltergemeinschaft macht Zeitkapsel startklar

Bad Berleburg. (nik) Ein bisschen einsam steht sie noch da, die kleine Hütte vor dem großen Schloss, bald aber wird sie Zuwachs bekommen: Zum Pressetermin vor der 9. Bad Berleburger WeihnachtsZeitreise versammelten sich gestern Abend Veranstalter und Sponsoren vorm Prototyp der niegelnagelneuen und garantiert wetterfesten Lothar-Kuhmichel-Hütten, die pünktlich zum eigentlichen Markt-Beginn am Samstag, 13. Dezember, den Schlosshof umkränzen werden.

Von Jahr zu Jahr brauche man mehr Stühle, „die Zahl der Beteiligten steigt stetig“, freute sich Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann ein paar Minuten weiter im Warmen. Ein starkes Netzwerk sei im Laufe der Jahre entstanden, und richtig – Holger Saßmannshausen als Vorsitzender des Jugendfördervereins, unter dessen Ägide das Marktgeschehen auch diesmal abläuft, konnte stolz 33 beteiligte Vereine vermelden. „Unser Anspruch war es, etwas Besonderes für die Region zu bieten“, erinnerte er sich an die Anfänge.

Mission erfüllt: Längst kommen mehr und mehr Besucher aus dem Umland, um das Spektakel der weihnachtlichen Traditionen und Bräuche vom Mittelalter über Barock und Biedermeier bis in die Neuzeit zu genießen, die Schlossstraße an der historischen Bildergalerie entlang hinauf zu flanieren, über den Goetheplatz und den Schlosshof zu streifen und im Schlosspark „allerley“ altes Handwerk und Narretei zu bestaunen. Die Hütten von Lothar Kuhmichel sind laut Saßmannshausen „ein Meilenstein“, doch bei dem wollen es die Macher nicht belassen. Um dem Konzept auch in diesem Jahr weitere Würze zu verleihen, freuen sie sich über diverse andere Neuerungen. Doch zunächst beginnt alles ganz vertraut, mit einer Andacht am Schlosshof am Freitag, 12. Dezember, um 18.30 Uhr, und wie immer erfährt die WeihnachtsZeitreise ein ebenso besinnliches Ende, nämlich mit dem 08/14-Gottesdienst am Sonntag, 14. Dezember um 19 Uhr in der Stadtkirche.

Dazwischen wird so allerhand passieren: Bettina Born von der Kulturgemeinde zum Beispiel freut sich schon ganz besonders auf das Eröffnungskonzert im Schloss am Freitagabend um 19.30 Uhr mit „Singer Pur“, einer Truppe ehemaliger Regensburger Domspatzen, die ein buntes Potpourri weihnachtlicher Musikliteratur, von klassisch bis poppig, dabei hat, für das nicht mehr allzu viele Karten zu haben seien. Nicht mehr wegzudenken ist die Nikolausparty mit DJ Diesel und den Ecker Jungs, die zum ersten Mal das Bürgerhaus am Markt rockt (Samstag, 13. Dezember, 19 Uhr). Nicht neu, aber erweitert präsentiert sich das waldpädagogische Angebot im unteren Teil des Schlosshofs, auf das Olaf Imhof von der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer hinwies: Der Kinderbauernhof mit Ziegen und Hühnern wird in diesem Jahr um Jakobschafe ergänzt, nicht zu vergessen auch der „ziemlich zahme“ Frieder, ein Wildschwein. Apropos Wild: Auch die Wisent-Wildnis ist mit von der Partie, die Kinder können schnitzen im Sitzen, hämmern und nageln, zur Verköstigung werden Räucherofen und Räucherschrank angeworfen. Den Gaumenfreuden frönt auch Forstdirektor Johannes Röhl schon im Voraus: „Wir werden alles geben“, versprach er. Im „schonungslosen Selbstversuch“ habe man die Rezeptur der Wildwürste noch weiter verfeinert. Nun, und wem so viel Genuss am Ende dann doch auf den Magen schlagen sollte, der findet vielleicht bei „Kräuterhexe“ Heidi Dickel Linderung: Die Wildpflanzen- und Heilkräuterpädagogin dreht mit ihrem Körbchen Runden über den Schlosshof. Für den guten Ton das ganze Fest hindurch zeichnet erneut Clemens Binder verantwortlich, der besonders gespannt der musikalischen Überraschung am Samstagabend um 17.30 Uhr entgegen sieht – „Das wird sicher bewegend!“ – und auf die Ton-und-Licht-Installation in der Stadtkirche aufmerksam machte, die dem ebenfalls prachtvoll erleuchteten Schloss Konkurrenz macht.

Neue Stände und deftige Klänge mit „Forzarello“ und „Die Rabenbrüder“ versprachen die Mannen vom Grünewälder Strief, indessen freute sich Andreas Benkendorf für die Gastronomen am Goetheplatz: „Wir haben nie eine bessere Möglichkeit gehabt, uns zu präsentieren, als die Weihnachtszeitreise.“

Abschließend machte Holger Saßmannshausen noch auf die Sonderzüge aufmerksam, die auch in diesem Jahr wieder eingesetzt werden (Informationen hierzu wie zu allen weiteren Details auf www.weihnachtszeitreise.com). Ein bisschen streng wurde er dann auch noch: An der Festroute herrscht absolutes Parkverbot, „wir werden im Zweifelsfall auch abschleppen lassen“.

Bis die Aufbauarbeiten beginnen, wird nicht mehr allzu viel Zeit ins Land gehen – dann erwacht alles, was Wilhelm Pickhan bisher akribisch auf seinem Plan vermerkt hat, peu à peu zum Leben. Und dann dampfen in den irdenen Bechern mit dem Zeitreise-Logo auch Glühwein und Met.

Die Veranstalter:

  • Jugendförderverein Bad Berleburg,
  • Bad Berleburg Markt und Tourismus,
  • Grünewälder Strief,
  • Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer,
  • Gastronomie „Wir am Schloss“,
  • Museumsverein Bad Berleburg,
  • Kulturgemeinde Bad Berleburg,
  • Förderverein Johannes-Althusius-Gymnasium,
  • Stadt Bad Berleburg.

Außerdem wird die WeihnachtsZeitreise auch in diesem Jahr wieder von der heimischen Wirtschaft unterstützt, nahezu samt und sonders Sponsoren der ersten Stunde. Die Eintrittspreise bleiben konstant: Drei Euro für Erwachsene, Jugendliche ab zwölf Jahre zahlen 2,50 Uhr, die Familienkarte kostet acht Euro, die Wochenendkarte 5 Euro pro Person. Schwerbehinderte und Ehrenamtskarteninhaber frei.

Von Nicole Klappert

Siegener Zeitung

Siegener Zeitung (25.11.2014)
Internet www.siegener-zeitung.de
SZ-Archivfoto: Björn Weyand (bw)