Besuchermagnet WeihnachtsZeitreise
Bei kalten Temperaturen wollten tausende Besucher dabei sein
Buntes Treiben herrschte wieder im Mittelalter-Lager am Schloss.
Bad Berleburg. (howe) Es war eine kalte Zeitreise, eine eiskalte. Der Winter hielt am Samstag und gestern Einzug in Bad Berleburg und bescherte den Besuchern der WeihnachtsZeitreise frostige Temperaturen. Da hatten freilich die Stände mit Glühwein, Punsch oder heißen Bratäpfeln Hochkonjunktur. Es duftete in der Odebornstadt nach Weihnachtlichem.
Mit der WeihnachtsZeitreise präsentierte sich Bad Berleburg wieder von seiner besten Seite. Angefangen am Marktplatz, wo das Hier und Jetzt reichlich zu bieten hatte - etwa mit dem Zauberflöten-Konzert der Musikschule oder der Kinderoper Aschenputtel. Oben am Goetheplatz hatten die Organisatoren von Jugendförderverein, Stadt und Rentkammer diesmal die rechte Seite am Museum freigelassen. Linksseitig erfreuten sich die Besucher an einer heimatlichen Meile mit historischer Kegelbahn oder mit Waffeln aus dem "Eisekuchen-Ofen". Als Höhepunkt der Zeitreise darf wieder einmal das bunte Treiben rund um das Schloss bezeichnet werden. Auf dem Schlosshof hatten sich wieder zahlreiche Händler und Handwerker postiert, die ihre Waren wie Holzarbeiten, Geschnitztes, Töpfersachen, Tücher, Honig oder andere Dinge feilboten. Ein echter Besuchermagnet war die Ecke mit dem Wildbret der Berleburg'schen Rentkammer, wo es Herzhaftes vom Wildschwein, Wildsalami und viele Köstlichkeiten mehr gab.
Wenige Schritte um das Schloss herum hörte man schon die typisch mittelalterliche Musik. Die Gruppe Wolgemut erheiterte die Marktbesucher, ebenso die Gaukler von Forzarello. Der Markt selbst erhielt seine besondere Qualität durch den Grünewälder Strief. Die erfahrenen Mittelalter-Freunde sorgten erneut für ein gelungenes Szenario mit zahlreichen Angeboten: Parfüm und Gewürze, Nüsse und Likör, Pfeile und Bögen für die Kinder, Schwerter, Lanzen und Schilde. Auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen: Der Märchenkönig erwartete die Kinder in seinem Zelt, der Scherenschleifer oder der Schmied zeigten altes Handwerk, Kutschfahrten zum Schloss erleichterten die weiten Wege, der Kirchenkreis bot eine Fotoausstellung, die Alphornbläser aus Erndtebrück zeigten ihr Können und selbstverständlich kam auch der Nikolaus vorbei.
Eine Weihnachtsidylle wie aus dem Bilderbuch werde am Wochenende lebendig, hieß es auf der Internetseite der WeihnachtsZeitreise. In der Tat hatte das Ereignis eine Menge zu bieten. Weihnachtliche Bräuche vom Mittelalter über Barock und Biedermeier bis zur heutigen Zeit. Familien mit Kindern kamen auf ihre Kosten - auch, wenn manche Familien den Eintritt zum Schlosshof für "überzogen" hielten.
Von Holger Weber
Siegener Zeitung (14.12.2009)
Internet www.siegener-zeitung.de
SZ-Fotos: Holger Weber (howe) und Dr. Volker Gastreich (vg)