Der Mundwerker musizierte für kleine und große Marktbesucher

Löffel-Polka begeisterte

Der Mundwerker auf dem Goetheplatz war eines der vielen Highlights der diesjährigen WeihnachtsZeitreise am Wochenende. (SZ-Foto: Janina Althaus)

Bad Berleburg. (ja) Es klatschte, trommelte und krachte am Wochenende auf dem Goetheplatz. Der Ausnahme-Künstler "Der Mundwerker" hatte im Rahmen der elften Bad Berleburger WeihnachtsZeitreise ein buntes Musikrepertoire und eine noch vielfältigere Sammlung an Instrumenten mitgebracht.

Mit 27 Jahren hatte er angefangen, Musik zu machen – Zunächst war die Blockflöte das Instrument seiner Wahl, doch im Laufe der Jahre hat sich die Auswahl an originellen Musikinstrumenten nicht unerheblich erweitert. Heute macht er, der Mundwerker, Musik mit Löffeln und Sägen und kommt dabei ganz ohne elektronische Klänge aus. "Es braucht nicht viel. Oft sind es die einfachen Dinge, mit denen man die Menschen begeistern kann", erklärt Michael Klute, der Mann hinter dem Mundwerker aus dem Sauerland.

Auf der diesjährigen WeihnachtsZeitreise bildeten sich immer wieder Menschentrauben um den Mann mit der Säge auf dem Goetheplatz. Und wer wollte, konnte mitmachen. Alles, was der außergewöhnliche Musiker mitgebracht hatte, durfte angepackt und ausprobiert werden. Trommeln, Rasseln, Tröten, aber auch Fuchsschwänze verschiedener Größe, Tiere mit klackernden Hufen und große und kleine Flöten kamen zum Einsatz, während die Marktbesucher im Takt mitklatschten.

In jungen Jahren zog Michael Klute als Landstreicher durch die Gegend. Auf der Suche nach seiner Berufung wurde er auf die Straßenmusik aufmerksam und entdeckte seine Leidenschaft und sein Talent zum Musizieren. Seine umfangreichen Fähigkeiten brachte er sich als junger Mann alle selbst bei. Jetzt ist er Meister der "Löffel-Polka". Er beherrscht unterschiedlich schnelle Rhythmen, die er selbst entwickelt hat. "Die Sauerländer Nähmaschine, die Fliegen-Klatsche oder der Katholiken-Schlag gehören dazu", scherzte er während er sich mit zwei Holzlöffeln auf Knie und Rücken klatschte.

Musiker wie der Mundwerker unterstreichen das außergewöhnliche Konzept der Bad Berleburger WeihnachtsZeitreise und locken, wie am Wochenende, zahlreiche Besucher in die Odebornstadt. Holger Saßmannshausen betonte wiederholt die wohl überlegte Auswahl von Ausstellern und Musikern: "Wir wollen mit der WeihnachtsZeitreise keinen kommerziell ausgerichteten Weihnachtsmarkt bieten, sondern den Blick auf außergewöhnliche Künstler und Aussteller lenken." Dass das Konzept im nunmehr elften Jahr aufgeht, zeigte der rege Andrang am dritten Adventswochenende.

Im Frühjahr ist die Veranstaltergemeinschaft dann zu Gast in Frankfurt, wo sie beim "Deutschen Weihnachtsmarktforum" das besondere Marktkonzept der WeihnachtsZeitreise vorstellen und zeigen wird, dass ein Weihnachtsmarkt in der Provinz nicht provinziell, sondern sehr erfolgreich sein kann..

Von Janina Althaus

Siegener Zeitung

Siegener Zeitung (12.12.2016)
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