Aufruhr in der Traumwelt

Die Theater-AG des Johannes-Althusius-Gymnasiums
bringt Mozarts Zauberflöte als turbulentes Schauspiel
mit Musik auf die Bühne

Derzeit laufen die Proben für das farbenfrohe Stück
im Bürgerhaus auf Hochtouren.

Die Königin der Nacht trifft auf ihren Widersacher: den Herren des Lichts. Mit eindrucksvollen Kostümen bringt die Theater-AG des Johannes-Althusius-Gymnasiums Mozarts Zauberflöte auf die Bühne. (SZ-Foto: Dr. Volker Gastreich)

Bad Berleburg. (vg) Mit funkelnden Augen stehen sich die Königin der Nacht und der Herr des Lichts gegenüber. Palastwachen in orientalischen Gewändern huschen vor einer eindrucksvollen Fantasie-Kulisse hin und her. Es donnert und kracht. Ein Schatten-Paar flieht vor zischenden und brodelnden Elementen in die Ferne. Es geht heiß her auf der Bühne im Berleburger Bürgerhaus.

Derzeit bereitet sich die Theater-AG des Johannes-Althusius-Gymnasiums unter der Leitung von Jan-Lukas Winter und Julia Schröer auf eine besondere Veranstaltung bei der Bad Berleburger WeihnachtsZeitreise vor. "Wir führen Mozarts Zauberflöte als Bühnenstück auf", erklärt Jan-Lukas Winter. Dabei wechseln die Bühneszenen mit den eindrucksvollen Kostümen und der beachtlichen Kulisse mit den bekannten musikalischen Passagen Mozarts ab. "Die Stücke spielen das Orchester der Musikschule Wittgenstein und des Schleifenorchesters Wiesbaden."

  • Vor imposanter Kulisse in Szene gesetzt: Die Schüler der Theater-AG haben sich einige Ideen für das spannende Schauspiel einfallen lassen. (SZ-Foto: Dr. Volker Gastreich)
  • Zum großen Finale kommen noch einmal alle auf die Bühne. (SZ-Foto: Dr. Volker Gastreich)
  • Wird Tamino seine Pamina zurückgewinnen? Eine Antwort gibt es am Samstag, 12. Dezember, um 15 Uhr im Berleburger Bürgerhaus. (SZ-Foto: Dr. Volker Gastreich)

Mit der "Hänsel-und-Gretel-Suite" brachte die Theater-AG schon einmal eine ähnliche Mixtur aus Schauspiel und Musik auf die Bühne. "Und damals hat die Zusammenarbeit mit den beiden Orchestern schon sehr gut funktioniert", erinnert sich Jan-Lukas Winter. Irgendwann fragte Dr. Annia Röhl, Vorsitzende der Musikschule Wittgenstein, bei den JAG-Schülern einmal nach, ob man sie auch für das neue Projekt "Mozarts Zauberflöte" gewinnen könne.

"Wir haben natürlich sofort zusagt", so Julia Schröer. "Uns allen war natürlich sofort klar, dass seit unserem letzten Stück – 'Das große Rambazamba' – die Erwartungen an uns sehr hoch sein würden. Und jetzt wollen wir diese Erwartungen natürlich nicht enttäuschen." Dabei gelte es aber erst einmal, eine andere Herausforderung zu meistern: Und diese Herausforderung heißt Zeit. "Für unser letztes Stück hatten wir etwa eineinhalb Jahre Zeit", so Julia Schröer, "aber für die Zauberflöte sind es gerade einmal vier Monate."

Mit wahrer Leidenschaft stützten sich die Schüler daher von Anbeginn in die Arbeit. "Julia und ich haben zum Beispiel die Kulissen entworfen, und wir waren am Ende selbst ganz verwundert, als wir gesehen haben, was alles möglich ist. So steht nun tatsächlich ein vier Meter hohes Tor auf der Bühne", sagt Jan-Lukas Winter. Auch um die Kostüme wurde sich in reger Zusammenarbeit gekümmert: "Als wir die Rollen verteilt haben, sollte jeder einzelne sich selbst in der Kleidung seines Charakters malen." So entstanden die überaus fantasievollen Vorlagen für die späteren Kostüme. Und die Ergebnisse können sich mehr als sehen lassen.

"Wir sind auch froh, dass sich uns seit unserer letzten Aufführung ganz viele Schüler aus den unteren Klassen angeschlossen haben", sagt Jan-Lukas Winter. "Jetzt sind wir mittlerweile 18 Personen." Und die kommen bei der Zauberflöte sehr gut zum Einsatz. Auch inhaltlich haben sich die Schüler einige Gedanken gemacht. "Wir haben den Text familienfreundlich umgeschrieben und versucht, einen roten Faden zu finden, obwohl es im Original ja jede Menge Nebenhandlungen gibt."

Anfangs fanden die Proben in der Aula des Johannes-Althusius-Gymnsiums statt, seit ein paar Wochen proben die Schüler aber auf der Bühne im Bürgerhaus. "Und wir sind schon sehr gespannt, wie das Zusammenspiel mit den Musikern funktionieren wird", so Julia Schröer. "Das Ganze wird schon eine spannende Angelegenheit, zumal die Generalprobe am Aufführungstag angesetzt ist", fügt Jan-Lukas Winter hinzu.

In wenigen Tagen ist es dann so weit. Dann kann sich das Publikum auf einen besonderen Auftritt des drolligen Pärchens Papageno und Papagna, auf die Königin der Nacht, auf den Herrn des Lichts und das verliebte Paar Tamino und Pamina freuen. Das farbenfrohe Musik-Schauspiel "Mozarts Zauberflöte" ist am Samstag, 12. Dezember, um 15 Uhr im Berleburger Bürgerhaus zu sehen.

Von Dr. Volker Gastreich

Siegener Zeitung

Siegener Zeitung - Sonderveröffentlichung (09.12.2009)
Internet www.siegener-zeitung.de
SZ-Fotos: Dr. Volker Gastreich (vg)