Berleburger WeihnachtsZeitreise
feierte gestern einen ordentlichen Auftakt

Vor malerischer Kulisse

Ein lustiges Gaukel-Spektakel mit rasanten Jonglagen, Witzen und Improvisation boten gestern Habakuk und Rasputin im Schlossgarten. Den Zuschauern hat es offenbar gefallen. Heute beginnt die WeihnachtsZeitreise in Bad Berleburg um 11 Uhr. (SZ-Foto: Michael Wetter)

Bad Berleburg. (wette) Es liegt wohl in der Natur des Menschen, gerne und gerne auch oft zu meckern. So war doch im Vorfeld der Berleburger Weihnachtszeitreise immer wieder zu hören, dass viele Wittgensteiner der Veranstaltung wohl fern bleiben werden, weil sie nicht damit einverstanden sind, für einen Weihnachtsmarkt Eintritt zu bezahlen.

Aber: Der Berleburger Weihnachtsmarkt ist eben anders als die übrigen in der Region; und wenn sich die Organisatoren aufgrund der Gesamtkosten in Höhe von etwa 20 000 Euro dazu entscheiden, einen Eintritt für den Markt zu erheben, dann liegt es ganz alleine in der Hand beziehungsweise den Beinen der Besucher, das entsprechend zu bewerten.

Kunsthandwerk gibt es auch heute auf dem Schlosshof zu sehen. (SZ-Foto: Michael Wetter)

Natürlich war am Samstag noch keine aussagekräftige Tendenz zu erkennen. Aber eins steht fest: Das Marktgelände füllte sich schon am frühen Nachmittag recht ordentlich. Die Besucher der Weihnachtszeitreise waren offenbar bereit, für das dargebotene Programm auch einen Gegenwert zu leisten. Und wenn die Organisatoren im Vorfeld eine malerisch schöne Kulisse, ein märchenhaftes Programm und eine romantische Weihnacht angekündigt haben, dann haben sie sicherlich auch in diesem Jahr nicht zu viel versprochen. Diskussion um den Eintrittspreis hin, Kritik der Einzelhändler her: Das Programm, das den Besuchern am Samstag geboten wurde und auch noch am Sonntag in der Zeit von 11 bis 18 Uhr präsentiert wird, ist sicherlich nicht das schlechteste.

Schon am Freitag feierte die Weihnachtszeitreise mit der besinnlichen und musikalischen Andacht vor dem angestrahlten Schloss einen stimmungsvollen Auftakt. Pfarrer Frank Schröder fand nachdenkliche Worte, während die Posaunenbläser aus Raumland und Wemlighausen mehrere Lieder spielten. Musikalisch weiter ging es dann am Samstag, zumal sich viele Vereine und Chöre mit verschiedenen Darbietungen auf dem Goetheplatz und dem Schlosshof präsentierten. Während es auf dem Goetheplatz nach gebrannten Mandeln, Bratäpfeln und Currywurst roch, waren an den 25 Holzbuden auf dem Schlosshof eher andere Sinne gefragt.

  • Viel Besuch hatte bereits gestern der Märchenerzähler, der sein Zelt auf dem Goetheplatz aufgeschlagen hat. (SZ-Foto: Michael Wetter)
  • Verschiedene musikalische Beiträge stimmten die Besucher schon gestern auf das anstehende Weihnachtsfest ein. (SZ-Foto: Michael Wetter)

Hier mussten die Besucher schon ziemlich nah an die kleinen Buden herangehen, um das ausgestellte Kunsthandwerk erkennen zu können. Denn wie in den Vorjahren verzichteten die Veranstalter auch diesmal auf aufwendige Beleuchtungen; für eine gemütliche Atmosphäre sorgten derweil Feuerstellen, Fackeln und das beleuchtete Schloss. Einige Meter weiter, im Schlossgarten, konnten die Besucher dann das eigentliche Hauptprogramm genießen. Hier stand das Mittelalter im Zentrum aller Aktivitäten, so dass gerade die kleineren Marktbesucher auf eine Art und Weise unterhalten wurden, wie sie es so sicherlich noch nicht kannten.

Unter anderem trieben Gaukler hier ihren Schabernack und amüsierten die Besucher, die zum Teil auch längere Anfahrtzeiten in Kauf genommen hatten. Das zumindest ließen die vielen Kennzeichen an den Pkw vermuten, die überall in der Oberstadt abgestellt worden waren. Einziger Wehrmutstropfen der Veranstaltung: Die Zahl der angekündigten Söldner und Ritter, die im Schlossgarten ihre Zelte aufschlagen sollten, hielt sich dann doch in überschaubarem Rahmen.

Auch am Sonntag erwartet die Besucher der Weihnachtszeitreise ein buntes Programm. Eröffnet wird der Markt um 11 Uhr, um 17 Uhr erfolgt das große Abschluss-Spektakel mit allen Künstlern im Schlossgarten. Bad Berleburgs Einzelhändler haben ebenfalls geöffnet und laden ab 13 Uhr zum gemütlichen Einkaufsbummel.

Mit von der Partie ist dann auch die Geschäftsstelle der Siegener Zeitung und des Sonntags-Anzeigers an der Poststraße 34. Alle Kinder, die einen gebastelten Beitrag zum Weihnachtsbaum für das "Haus Höllscheid" leisten, werden mit einer kleinen Überraschung belohnt und nehmen zudem an einem großen Gewinnspiel teil.

Von Michael Wetter

  • Im Schlossgarten zeigt unter anderem ein Färber, wie die Arbeit im Mittelalter ausgesehen hat. (SZ-Foto: Michael Wetter)
  • Gestern Mittag hatten die Besucher auf dem Goetheplatz noch viel Platz. Das sollte sich aber schon am Nachmittag ändern. (SZ-Foto: Michael Wetter)
Siegener Zeitung

SWA | Siegener Zeitung (11.12.2011)
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Fotos (6): Michael Wetter (wette)